Artikel in der FRANKFURTER NEUE PRESSE

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Von einem Restaurant am Opernplatz träumt jeder Gastronom. Und Ciriaco Amoroso, Inhaber des „Settimo Cielo“ in der Eckenheimer Landstraße 86, bildet da keine Ausnahme. Weshalb er auch nicht widerstehen konnte, als er vor rund zwei Jahren das Angebot erhielt, die Räume am Opernplatz 8 zu übernehmen.

So berichtet die FNP in der Gastro-Kolumne:

Mediterran und familiär
von Andrea Möller

Von einem Restaurant am Opernplatz träumt jeder Gastronom. Und Ciriaco Amoroso, Inhaber des „Settimo Cielo“ in der Eckenheimer Landstraße 86, bildet da keine Ausnahme. Weshalb er auch nicht widerstehen konnte, als er vor rund zwei Jahren das Angebot erhielt, die Räume am Opernplatz 8 zu übernehmen. Bis zur Eröffnung des „Amoroso“ sollte es aber ein Weilchen dauern. „Der Pachtvertrag mit Bitburger war ja noch nicht ausgelaufen.“ Die Brauerei hatte das Lokal an Dimitrios Kalyvas, den Betreiber der „Brasserie“, weitervermietet.

Dessen Nachfolge konnte Amoroso im vergangenen Mai antreten, und zu seinen ersten Aktionen gehörte eine Rundumerneuerung der Räume. „Mehr als zwei Monate lang haben wir von A bis Z renoviert, in dieser Zeit eine andere Küche, Lüftung und Klimaanlage installiert“, so der Gastronom. Dabei konnte er auf die Unterstützung von Gianluca, dem mittleren seiner drei Söhne zählen. „Er ist meine rechte Hand und engagiert sich sehr.“ Was sie gemeinsam auf die Beine stellen können, haben die Amorosos schon in der gleichnamigen Osteria gezeigt. Von ihrem Restaurant in der Wielandstraße trennten sie sich allerdings. Drei Objekte hätten ihre Kapazitäten einfach überschritten.

Doch zurück zum Lokal am Opernplatz. Den langgestreckten Gastraum hat das Gespann in verschiedene Bereiche gegliedert und mit Möbeln in erdigen Farben ausgestattet. Damit kontrastieren die teilweise in kräftigem Rot gehaltenen Bilder. Sie stammen von Arno Räder, einem in Babenhausen lebenden Maler. „Wir haben den Künstler auf einer Vernissage kennengelernt und ihm einige Arbeiten abgekauft“, erzählt Ciriaco Amoroso. Die abstrakten Gemälde fungieren als ausdrucksstarke Hingucker im ansonsten sehr harmonischen Ambiente. Dafür dürften die Gäste bei angenehmen Temperaturen aber keinen Blick haben. Schließlich wartet vor dem Restaurant die Terrasse mit Aussicht auf die Alte Oper und den Lucae-Brunnen.

Das sind Pfunde, mit denen auch die benachbarten Lokale wuchern können. Außerdem bieten sie ebenfalls mediterrane Küche an. Als Konkurrenz betrachtet Ciriaco Amoroso die Kollegen trotzdem nicht. „Wir alle haben unsere Gäste und machen unser Ding.“ Damit scheint er recht zu haben, denn über leere Tische kann sich keiner beklagen. Zum „Ding“ der Amorosos gehört ein familiärer Service, der ihnen schon im „Settimo Cielo“ ein großes Stammpublikum bescherte. Zudem sind sie für italienische Spezialitäten bekannt, die sie ohne Schnickschnack auf die Teller bringen.

Die verwendeten Produkte haben das allerdings auch nicht nötig, wie der als Gruß aus der Küche servierte Meeresfrüchtesalat beweist. Das hohe Niveau können die Vorspeisen halten: Calamaretti und Thunfischtatar, beides butterzart und fangfrisch, mit Avocadosalat als mild-würziger Dreingabe (23,50 Euro) sowie einwandfreies Vitello Tonnato (16,50 Euro). Und was gibt es danach? Lammkoteletts, innen noch leicht rosa, die mit Rosmarinkartoffeln und knackigem Gemüse kommen (26,90 Euro). Auf Pasta-Fans warten schwarze Tagliolini samt Hummersauce und reichlich bemessenen Flusskrebsen (20,90 Euro).

Dazu finden sich auf der Weinkarte, die aktuell 80 Erzeugnisse listet, mehrere passende Gewächse. „Mit dem typischen Eigengeschmack des Lammfleischs harmoniert beispielsweise der Rosso di Montalcino von Casanova di Neri aus der Toskana“, sagt Gianluca Amoroso. Der Sangiovese ist weich, fruchtig und hat eine gewisse Ausdruckskraft. Und er kostet 42 Euro die Flasche. Die meisten Weine lassen sich aber auch glasweise bestellen, darunter der „Ronco delle Cime“ von Venica & Venica (55 Euro) – ein Friulano, der zu den Favoriten des Juniorchefs zählt.

Das „Settimo Cielo“ möchte die Familie trotz des großen Erfolgs am Opernplatz nämlich behalten. „Denn damit“, sagt Ciriaco Amoroso, „habe ich in Deutschland Karriere gemacht.“

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